„Hurry up Boys!“ – Mit diesem Satz wurden wir fast an jedem Morgen der Englandfahrt aus dem Haus unserer Gastmutter gescheucht. Aber genau deshalb waren wir immer überpünktlich am Parkplatz, an dem der Bus aus der kleinen Stadt Tonbridge zu den täglichen Aktivitäten und Zielen im Süden Englands abfuhr.
Am Sonntagabend, den 15.09.2024 fanden wir, die etwa 50 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 10 und 11, uns an der Bushaltestelle des Holzlandgymnasiums ein und warteten gemeinsam mit unseren 4 Lehrern auf den Reisebus. Alle hatten glücklicherweise ihren Reisepass im Gepäck, denn seit dem Brexit gilt dieser als Eintrittskarte auf die Insel. So startete der Bus kurz nach 22 Uhr vom Holzlandgymnasium in Richtung Dünkirchen in Frankreich, von wo aus unsere Fähre den Ärmelkanal in Richtung England durchqueren sollte. Trotz der vorherigen Bedenken zur langen Busfahrt, ging diese mit etwas Schlaf und unseren zwei Busfahrern, die für diverse Späße sehr zu haben waren, doch recht schnell vorüber. Am Montagmorgen waren wir pünktlich an der Fähre. Auf dem Schiff gab es Frühstück und dabei wurden wir schon von der von der Morgensonne angestrahlten Steilküste in Dover erwartet. Nach dem Anlegen brachte uns der Busfahrer Thomas nach Canterbury. Hier durften wir in individuellen Gruppen unsere Freizeit verbringen.
Nach einer Runde Frisbee bei schönstem Wetter in einem englischen Park dieses wasserreichen südenglischen Städtchens ging die Fahrt weiter bis zum Parkplatz in Tonbridge, etwa 50 km südlich von London. Dort wurden wir von unseren Gastfamilien abgeholt – von alleinstehenden Frauen bis zu wohlhabenden Anwaltsfamilien war alles dabei. Nach dem ersten Abendessen, das von Gastfamilie zu Gastfamilie sehr unterschiedlich üppig und auch qualitativ sehr verschieden war, fielen wir müde, aber gespannt auf die nächsten Tage ins Bett.
Der Dienstag begann früh. Wir fuhren nach London. Hier konnten wir in einer geführten Stadtrundfahrt einen ersten Eindruck dieser riesigen Stadt erleben. Nach dem Anschauen der bekanntesten Sehenswürdigkeiten wie Westminster Abbey und Buckingham Palace und auch individueller Freizeit lernten wir das traditionelle Cricketspiel in einem Workshop kennen. Dabei hatten wir zusammen mit den lustigen Trainern bei der Einführung in die Regeln und einem späteren Turnier viel Spaß. Am späten Nachmittag ging es zurück nach Tonbridge, wo wir von den Gastfamilien wieder erwartet wurden. Am Mittwoch fuhren wir mit dem Bus nach Beachy Head. Hier erlebten wir bei einer kleinen Wanderung im strahlenden Sonnenschein die beeindruckende Steilküste Südenglands. Nach einer kurzen Pause am Birling Gap ging es weiter ins beliebte Küstenstädtchen Brighton. Dort hatte wir Zeit zum Erkunden der Innenstadt mit ihren zahlreichen Vintage-Läden. Eine Portion frische Fish&Chips durften nicht fehlen. Am Abend fuhren wir nun ein letztes Mal zu unseren Gastfamilien nach Tonbridge zurück.
Am Donnerstagmorgen hieß es schon wieder packen. Es ging zum zweiten Mal nach London, wo wir das Vergnügen einer Bootsfahrt auf der Themse haben durften. Unter der Towerbridge hindurch fuhren wir zum London Dungeon, einem „Gruselmuseum“ zur Geschichte der Stadt.
Bei der Führung durch diese Attraktion gab es sogar bei den Lehrerinnen laute Angstschreie.
Das Boot brachte uns zurück zur O2-Arena, wo Busfahrer Thomas auf uns wartete.
Nach einigen Runden UNO über den Mittelgang im Bus und einer ordentlich schaukeligen Fährüberfahrt kehrte dann doch schneller Ruhe ein als auf der Hinfahrt. Alle waren müde von den vielen neuen Eindrücken und dem wenigen Schlaf der letzten Tage. Die Busfahrt verlief problemlos und am Freitagvormittag waren wir alle wieder wohlbehalten am Holzlandgymnasium.
Damit ging eine Englandfahrt mit besonderen Eindrücken von Großstadtfeelings bis zu atemberaubender Natur zu Ende. Die Fahrt hat uns sehr bereichert und unserer Meinung nach auch noch einmal den Zusammenhalt im Jahrgang gestärkt. An dieser Stelle möchten wir deshalb auch ein großes Dankeschön für die Organisation und Begleitung an Frau Daume, Frau Pettig, Frau Bornmann und Herrn Herfurth aussprechen, die uns dieses Erlebnis ermöglicht haben und es hoffentlich auch in zukünftigen Jahrgängen weiterführen.
Theo K.