Am 03.07.15, ein Freitagabend, begann für die 10. Klassen (jetzt 11.) die Fahrt nach Bexhill-on-Sea. Ein kleines Abenteuer erwartete sie!
Samstag – 04.07.15
Nach einer für die Meisten sehr ermüdenden und anstrengenden Anfahrt von insgesamt zwölf Stunden, ging es –in Canterbury angekommen- gleich zum ersten Kulturschock.
Canterbury Tales wurde besucht. Wir liefen durch verschieden gestaltete Räume, die jeder für sich die über den Audioguide erzählten Geschichten unterstützen und visualisierten.
Die Figuren und Bühnenbilder sind unglaublich detailreich und schön gemacht. Sie machen es dem Besucher einfach, sich völlig auf diese mittelalterliche Stimmung und die Geschichten einzulassen. Gegen 18:00 Uhr waren dann alle in ihren Gastfamilien angekommen, die uns, in meinem Fall zumindest, sehr herzlich begrüßt und aufgenommen haben.
Sonntag – 05.07.15
Der Ausflug zu Battle Abbey. Der Regen, der uns schon auf der Fahrt zur alten Klosterruine begleitete, sollte uns den ganzen restlichen Ausflug über erhalten bleiben. Aber einmal muss es ja wenigstens regnen, damit es ein „richtiger“ England Aufenthalt war.
Die große, alte Klosterruine ist ein guter Ort für schöne Fotomotive und das Wetter gibt dem ganzen dann doch noch etwas sehr atmosphärisches.
Weiter ging es danach mit dem Bus zum –wie ich finde- beeindruckendsten „Museum“ der Reise. „Dickens World“. Schon nach der ersten Minute ist uns unser Guide schon vollauf sympathisch. Ein lebhafter, witziger Typ, der das lebt, wovon er uns erzählt.
„Tiny Tim“ -wie er sich uns vorgestellt hat- führte uns durch das detailreiche, lebensgroße und sehr weitläufige viktorianische England. Er erzählte vom Leben der Menschen und natürlich von der namensgebenden Persönlichkeit der Ausstellung: Charles Dickens. Zum Ende des Rundgangs demonstrierte er uns noch den berühmten Zaubertrick aus Dickens Lesungen vor Publikum. Und Tim schien sich einen Heidenspaß daraus zu machen, uns im Dunkeln aufzulauern und zu erschrecken. Das gab ein Geschrei!
Montag – 06.07.15
Der Ausflug auf den sich alle wahrscheinlich am meisten gefreut haben. Es ging in die Hauptstadt. Auf nach London. Das hieß aber auch: Schon um acht am Pickup-point sein.
Knapp 2 Stunden dauerte die Fahrt bis wir in Greenwich angekommen waren. Dort bot sich erstmals der weite Blick über die Stadt. Das „Queen’s House“ mit seiner Kunstgallerie im Vordergrund und dahinter ragten die hohen, gläsernen Gebäude des Finanzsektors auf. In Greenwich trafen wir dann auch den Guide unserer Stadtrundfahrt, zu der wir dann nach ein paar Minuten im grünen Park aufbrachen. Besagte Stadtrundfahrt zog sich aufgrund der Bauarbeiten und des Verkehrs im Stadtzentrum etwas in die Länge. Der Stop-and-Go Verkehr ermöglichte es aber ein paar Schnappschüsse von den Wahrzeichen Londons einzufangen. Wir legten mehrere Stopps an Plätzen wie der Millenniumbridge mit St. Pauls im Rücken, Trafalgar Square und Buckingham Palace ein.
Dienstag – 07.07.15
Am Dienstag stand uns erst einmal eine Wanderung bevor. Es ging an die Klippen von „Beachy Head“.
Das Wetter war uns weniger wohlgesonnen, aber gerade das diesige Wetter, der Nieselregen und der Wind machte das Ganze zu etwas ganz Einzigartigem mit einer völlig eigenen Atmosphäre.
Die Klippen haben etwas Majestätisches und dennoch Furchteinflößendes.
Vor einer Felswand, die von einem Moment auf den anderen senkrecht nach unten abfällt, hat man schon Respekt. Allerdings erwischt man sich dabei wie man einige Male dem Rand immer näher kommt um einmal einen Blick über den Rand zu werfen.
Völlig durchnässt kamen wir nach ca. 2h am Bus an und fuhren weiter nach Brighton.
Dort hatten wir zu Anfang ein wenig Zeit uns selbst umzuschauen bis wir uns alle wieder gemeinsam zu Besuch des Royal Pavilion trafen.
Der Pavilion selbst ist ein riesiges Bauwerk, das mit unterschiedlichen Stilen erbaut wurde. Es hat sowohl westliche als auch orientalische Einflüsse, was die Erkundung sehr interessant macht. Es lässt sich mit keinem anderen Gebäude vergleichen.
Allerding liefen wir mit Audioguide am Ohr auf abgesperrten Pfaden durch den Pavilion. Man musste sich an der Sprechzeit des Guides orientieren und die drängelnden Menschen hinter einem selbst machten es schwer, sich ganz auf das, was man gesehen hat, einzulassen.
Danach konnten wir über die verbleibende Zeit selbst verfügen. Die Piers wurden unsicher gemacht, die zahlreichen Ess-Stände ließen keinen Wunsch unerfüllt. Zahlreiche „dastehende“ –in diesem Fall eher schwebende- Künstler säumten die Strandpromenade.
Brighton ist eine wundervolle Stadt. Sehr individuell mit zahlreichen kleinen Shops und Restaurants. Von Tabletop-Spielen bis zu Designerkleidung war alles vorhanden. Dazwischen natürlich immer wieder Süßigkeitenläden.
Gegen um fünf traten wir die ungefähr einstündige Rückreise an.
Mittwoch – 08.07.15
Der finale Tag! Früh aufstehen und Koffer packen, dann mit den Gasteltern ab zum Bus und verabschieden.
Es standen noch zwei Besuche für diesen Tag an. Die Schmugglerhöhlen und Dover Castle.
Die Schmugglerhöhlen waren kalt, muffig, und feucht. Aber das multimediale Zeitreiseerlebnis hat es wieder wett gemacht. Viele Filmsequenzen, Dinge zum Anfassen und Nischen, in denen man immer noch etwas entdecken konnte. So manch einer versuchte doch sich mit einem Schlüssel im weichen Sandstein der Höhlen zu verewigen wie schon Hunderte vor ihnen.
Die letzte, abschließende Station war noch einmal etwas ganz Besonderes! Dover Castle!
Majestätisch und erhaben thront es mächtig und schwer, beinahe uneinnehmbar auf einem Hügel.
Vor dem inneren Auge laufen immer noch Boten in bunten Trachten umher, Knappen messen sich im Schwertkampf, während die Ritter mit wachsamem Blick in glänzender Rüstung daneben stehen.
Alles erinnert an längst vergangene Tage. Die Einrichtung der Räume ist so detailgetreu, das man denkt jeden Moment würde alles wieder zum Leben erwachen.
Die Treppe zum Zentralturm ist teilweise schief und unregelmäßig, nur grob behauen. Oben pfeift der Wind und zieht an der Kleidung. Die Sicht ist nicht wirklich atemberaubend, aber man kann sich gut vorstellen, dass es schwer gewesen sein muss, diese mächtige Trutzburg einzunehmen. Herannahende Feinde wären dem Pfeilhagel der Verteidiger immer schutzlos ausgeliefert gewesen. Es hätte Pech von oben geregnet und der klägliche Versuch mit Leitern die Außenwände zu stürmen, wäre wahrscheinlich ebenfalls kläglich gescheitert.
Die 1 ½ Stunden, die wir Zeit hatten uns umzusehen, waren allerdings viel zu wenig. Man hätte gern noch weiter erkundet. Dover Castle ist es wert, sich jede Treppe hoch zu quälen!
Dann ging es zum letzten Mal zurück zum Bus, auf die Fähre und auf den zehn Stunden Weg nach Hause, wo unsere Liebsten uns schon erwarteten.
Es war eine wirklich gelungene Reise! Wir hatten alle sehr viel Spaß und haben so viel Neues erleben können.
Für nachfolgende Klassen empfehlen wir: Fahrt mit! Es lohnt sich!
Die Galerie zur Reise findet ihr hier!